Der Protest gegen die Umfahrung Aarwangen wächst weiter: Betroffene, Bauern und Umweltorganisationen haben sich zum Verein Natur statt Betonzusammengeschlossen. Gut 200 Personen beteiligten sich am Samstag, 18. September, an einer Protestversammlung in Bützberg. Sie bildeten eine Menschenkette entlang dem geplanten Strassenverlauf. Und sie pflanzten symbolisch eine Linde als Zeichen der Hoffnung.
Am Samstagmorgen, 18. September, wurde der Verein Natur statt Beton offiziell gegründet. Dessen Ziel ist klar. Die geplante Umfahrungsstrasse Aarwangen verhindern und mitzuhelfen bei der Suche nach Alternativen. Kurz nach der Gründungsveranstaltung demonstrierte der Verein seine breite Abstützung in der Region. Gut 200 Personen formierten sich zu einer Menschenkette, die den geplanten Verlauf der Strasse inmitten von Kulturland und einem Naturschutzgebiet sichtbar machte.
Verein Natur statt Beton bringt Protest auf die Wiese
Der neu gewählte Vorstand, bestehend aus Landwirt:innen und Anwohner:innen aus Aarwangen und Bützberg, sowie Vertretern verschiedener Umweltverbände, pflanzte mitten im geplanten Strassenverlauf eine vier Meter hohe Linde. Die Linde ist seit jeher das Symbol der Grundbesitzer und Viehzüchter. Und sie ist auch ein Symbol der Hoffnung im ökologischen Sinne. Bleibt sie stehen, wird dank ihr auch ein Smaragd-Naturschutzgebiet gerettet. «Diese Linde soll später einmal unsere Enkelkinder als Mahnmal daran erinnern, welch unsinnigen Strassenpläne der Kanton Bern im Jahr 2021 noch ausführen wollte», sagte Samuel Jenzer, Co-Präsident des neuen Vereins und betroffener Landwirt.
Nach der Pflanzung der Linde durch den neu geformten Vorstand formierten sich die 200 Sympathisant:innen zu einer eindrücklichen Menschenschlange entlang dem künftigen Strassenverlauf. Jede:r Besucher:in erhielt eine getopfte Linde oder Linden-Samen, um den Protest im eigenen Garten oder auf dem Balkon sichtbar zu machen und so in die ganze Region weiterzutragen. «Wir sind beeindruckt ob der Solidarität der Bewohner, die heute eindrücklich zeigten, dass die geplante Strasse nicht zum Ziel führen wird», sagte Eva Fuhrimann, zweite Co- Präsidentin des Vereins und Vertreterin der Anwohner:innen.
Es gibt Alternativen
«Mit der Umfahrung will der Kanton Bern die Verkehrsprobleme von Aarwangen mit den Mitteln von gestern lösen, und das in einem Smaragd-Gebiet, in dem viele Tierarten leben, die europäisch bedroht sind», hält Kurt Eichenberger in seiner Rede als dritter Co-Präsident des Vereins und Vertreter der Umweltverbände WWF, VCS, Schweizer Landschaftsschutz und Pro Natura fest. Neue Strassen führen erfahrungsgemäss zu Mehrverkehr. Und sie verlagern die Probleme, statt sie dauerhaft zu lösen. Deshalb bekämpft der neue Verein das geplante Projekt, will aber auch mithelfen bei der Suche nach Alternativen. Das Variantenstudium des Kantons von 2007 war mangelhaft. Nötig wäre in Aarwangen nun ein neuerlicher Anlauf mit einem Testplanungsverfahren, welches sich dank verschiedenen Planungsteams nochmals mit den bestehenden aber auch mit neuen Varianten auseinandersetzt. Hierzu bietet der Verein Natur statt Beton Hand zur Mitarbeit.
Melden Sie sich einfach per Mail bei info@naturstattbeton.ch